Presseinformation der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe (DGPFG): Bei Geburten sind auch in…
Studie zu Hormonen in den Wechseljahren – 2012
DGPFG-Stellungnahme
Studie zu Hormonen in den Wechseljahren
22.02.2012
Frauenärztinnen sind nicht klüger als ihre Patientinnen
Aktuelle DGPGF-Studie: Auch die „Profis“ gehen vorsichtig mit Hormonen um und sehen die Wechseljahre als „normale Lebensphase, auf die sich Frauen einstellen müssen“/Psychosomatische Betreuung kommt bei den Patientinnen gut an
Berlin/Northeim, 22. Februar 2012
Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen – diese Symptome begleiten viele Frauen zwischen 40 und 65. Ein Gang zur Frauenärztin oder zum Frauenarzt kann in solchen Situationen weiterhelfen oder enttäuschen, wenn die GesprächspartnerInnen kurz angebunden sind und schnell eine Hormontherapie empfehlen.
Eine Studie der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe (DGPFG), die Ende 2011 veröffentlicht wurde und gut 1000 Frauen befragt hat, ergab: Neben der Information über Symptome und Verlauf der Wechseljahre bewerten die Frauen vor allem das „Eingehen auf die persönliche Situation“ als hilfreich. Und genau dies ist die Devise der an der Studie beteiligten Frauenärztinnen, die alle bewusst einen ganzheitlichen, psychosomatischen Umgangsstil vertreten.
In der Behandlung von Wechseljahres-Symptomen waren sich die an der Studie beteiligten knapp 50 Frauenärztinnen einig. Sie setzen in ihrem Beruf Akzente, die sie auch persönlich als hilfreich erleben: Beschwerden ernst nehmen, psychosoziale Hintergründe berücksichtigen, die Eigenkompetenz stärken, über Ernährung und Sport informieren, Risiken und Nutzen einer Hormontherapie erläutern, für das Thema Sexualität offen sein.
Dass diese authentisch zugewandte Behandlung bei den Patientinnen ankommt, ließ sich anhand der Studie nachweisen. 90 Prozent der befragten Frauen fühlten sich gut informiert und gestärkt, ihren eigenen Weg zu gehen.
Bemerkenswert ist ein Detail aus der Befragung der Frauenärztinnen: Der Anteil der Frauenärztinnen, die selbst Hormone einnehmen, entsprach mit circa 20 Prozent dem ihrer Patientinnen, während in früheren ähnlichen Befragungen die Frauenärztinnen doppelt bis dreimal so häufig selbst Hormone genommen haben. „Das bedeutet, dass die Frauenärztinnen für sich selbst genauso sorgen wie für ihre Patientinnen“, ist das Fazit von Dr. Claudia Schumann. Die Frauenärztin aus Northeim/Niedersachsen, Vorstandsmitglied der DGPFG mit Sitz in Berlin, hat mit anderen niedergelassenen Frauenärztinnen die bundesweite Studie initiiert und ausgewertet.
Bei aller Übereinstimmung gab es jedoch auch große Unterschiede: Die befragten Frauenärztinnen gehen aktiver mit den Wechseljahren um. Sie treiben deutlich mehr Sport, um gesund alt zu werden, und verbinden mit diesem Lebensabschnitt häufiger die Chance für neue Ziele und Möglichkeiten. Außerdem sind sie eher bereit für eine lokale Hormonbehandlung, die hilfreich ist bei sexuellen Beschwerden aufgrund der oft trockenen und empfindlicheren Scheidenschleimhaut.
Die beteiligten Ärztinnen sehen im Studienergebnis einen Auftrag für die Zukunft. „Wir werden unsere Patientinnen noch aktiver als bisher auf die Wechseljahre ansprechen und versuchen, ihnen eine Mischung aus Gelassenheit und Neugier auf diese Zeit zu vermitteln“, so Schumann. Ein entsprechendes Info-Blatt, das Frauenärztinnen an ratsuchende Frauen weitergeben können, wurde von der Studiengruppe entwickelt. Es ist auf der Homepage der DGPFG www.dgpfg.de veröffentlicht.
Ansprechpartnerin
Dr. med. Claudia Schumann
T +49 5551 4774
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